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Gastbeitrag: Aktiensturz bei Facebook

01 Aug, 2018
Aktienkurs

Facebook-Aktiencrash verursacht neuen Rekord- Börsensturz. Kaufen, verkaufen oder halten?

Man muss in den letzten Jahren schon in einer Höhle gelebt haben, wenn man tatsächlich noch nie von Facebook gehört hat, und nicht weiß, was Facebook ist oder macht. Das Webportal, das Mark Zuckerberg im Jahre 2003 unter dem Namen 'Facemash' gründete – und auf dem man die Fotos aus dem Studentinnen-Jahrbuch online abrufen und nach persönlichem Geschmack nach dem Aussehen bewerten konnte – wuchs seit der Gründung des Unternehmens Facebook im Jahr 2004 unaufhaltsam an.

Die Datenhaltung bei Facebook

Schon von Anfang an wurden Beschwerden laut, weil Facebook einen sehr laxen Umgang mit persönlichen Daten seiner Mitglieder an den Tag legte. Spätestens, seit das britische Unternehmen Cambridge Analytica die öffentlich abrufbaren Verknüpfungen erfolgreich verwendete, um von real existierenden Personen Einkaufverhalten oder politische Präferenzen zu extrahieren, wurde der Ruf nach stringenterer Datenhaltung laut.

Keine Gnade angesichts der Datenschutz-Grundverordnung

Schon mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG), dem Gesetz zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken, wurde Facebook ein kräftiger Schlag versetzt. Das in den sozialen Netzwerken hauptsächlich als Facebook-Ermächtigungsgesetz bekannte Regelwerk überträgt die Verantwortung für rassistische oder sexistische Bemerkungen, Hetze, Beleidigungen oder Aufrufe zur Gewalt auf den Betreiber der Webseite oder des Webportals. Dies bedeutet, dass Facebook verantwortlich ist – und empfindlich belangt werden kann – wenn auf dessen Seiten Aussagen verbleiben, die den Grundsätzen widersprechen. Facebook beschäftigt zur Abwehr solcher Strafen ein Heer von Zensoren, die – häufig von Facebook-Usern darauf hingewiesen – entsprechende Passagen aus Beträgen und Kommentaren entfernen.

Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wurde Facebook eine weitere Fußschelle angelegt. Facebook wurde nun auch noch die Verantwortung darüber auferlegt, dass sämtliche gespeicherten Daten sicher und korrekt sind, und dass von den betroffenen Personen die Einwilligung vorliegt, diese Daten weiterhin zu speichern. Die Strafen, die laut der DSGVO bei Zuwiderhandlung drohen, sind drakonisch. Sie reichen bis zu 4% eines Jahresumsatzes betroffener Unternehmen. Auch als US-Unternehmen ist Facebook hiervon betroffen, denn selbst die Tatsache, dass Daten außerhalb der EU gespeichert sind, schützt nicht vor Verfolgung innerhalb Europas.

Der Aktienkurs von Facebook scheint ein Ende der Erfolgsgeschichte anzukündigen

Seit dem 25. Juli 2018 befindet sich die Aktie von Facebook auf Talfahrt. Der Parketthandel verzeichnete an diesem Tag einen Kurssturz von 41%, womit ein neuer Rekord an der NYSE – dem New York Stock Exchange - aufgestellt wurde. Viele Beobachter sahen die enger werdende Kandare des Datenschutzes als Grund für den Einbruch. Mehrfach war in der Presse zu lesen, dass der Online-Riese, der Goliath, der Gigant ins Wanken geraten ist. Gegner von Globalisierung und Netzneutralität rieben sich schon die Hände. Ein genauer und fachmännischer Blick auf das Geschehen zeigt aber, dass von einem Wanken eigentlich nicht die Rede sein kann.

Zur Geschichte des Aktienkurses von Facebook

Im Mai 2012 zog das Unternehmen Facebook an die Börse. Im Initial Public Offering (IPO) wurden die Aktien zu 38,- Dollar je Stück verkauft. Schon zu Beginn gab es Klagen, da der Aktienkurs erst einmal um einige Dollar in Richtung Keller ging. Seit dem Tiefstand im August 2012 ging der Kurs der Aktie – mit den üblichen Schwankungen im Wochenbereich – stetig bergauf. Anfang des Jahres 2018 ging der Kurs auf eine eher unübliche Talfahrt, wahrscheinlich sogar wirklich als Folge von NetzDG und DSGVO. Nach diesem vorübergehenden Tiefstand ging es allerdings wieder steil und stetig nach oben. Am höchsten Stand, den die Aktie jemals hatte – nämlich am 16. Juli – bekamen viele Investoren Zweifel an weiterem Wachstum. Jeder, der jemals Facebook-Aktien gekauft hat, konnte an diesem Tag mit sicheren Gewinnen verkaufen. Der folgende Kurssturz war zwar heftig, aber zu erwarten.

Fazit

Inzwischen hat sich der Kurs wieder stabilisiert. Der aktuelle Handelstag hat sogar leichte Gewinne beschert. Wer vor dem Juli 2017 gekauft hat, kann immer noch mit Gewinn verkaufen. Wer seine Aktien stattdessen hält, trägt zur Stabilisierung des Kurses bei. Alle Panik oder Sorge hat sich zuletzt als unbegründet herausgestellt.

Gastbeitrag der Sumasearch

Zur Eröffnung unseres Blogs haben wir die Sumasearch Blog - Autoren gebeten, für uns einen Blogeintrag vorzubereiten. Wir wollten uns an dieser Stelle bei der Sumasearch bedanken, dafür, dass Sie uns einen derartig, hochwertigen Blogeintrag geschenkt haben.